钱凤纶 Qian Fenglun (bl. 1690)

   
   
   
   
   

水龙吟怀柴季娴表嫂兼谢画梅

Shui Long Yin: Ich denke an meine Schwägerin Chai Jixian und danke ihr für das Gemälde der Pflaumenblüte

   
   
朱阑曲槛闲凭, In Muße lehnten wir an der zinnoberroten Ballustrade und am gewundenen Geländer
松篁掩映深深院。 Der Bambushain und die Kiefern warfen Schatten auf den tiefen Hof
丹枫染遍, Die Ahornblätter waren durch und durch rot geworden
黄花初放, Die Chrysanthemen fingen an zu blühen
色深香浅。 Ihre Farbe war leuchtend und ihr Duft war zart
玉案联吟, Am Jadetisch verfassten wir zusammen Gedichte
锦笺分韵, Auf brokatenem Papier teilten wir uns die Reime
珠玑新璨。 Glitzernde Perlen und Edelsteine
最无端牧笛, Ohne den geringsten Grund fingen die Flöten
声声起处, Der Hirten an zu spielen, Klang um Klang
催日落, Trieb den Sonnenuntergang an
横塘晚。 Am Teich war es Abend geworden
别后蒹葭水远。 Seit unserem Abschied ist das schilfumsäumte Wasser fern
正空闺、 In meinem leeren Gemach
梨云梦断。 Wurde ich eben aus einem Birnblüten-Traum aufgeweckt
丹青一幅, Diese Gemälderolle
天风吹坠, Hat ein himmlischer Wind herab geweht
罗浮春满。 Blühender Frühling am Luofu Berg
疏影横斜, Spärliche Schatten mal hier, mal dort
暗香浮动, Ein verbogener Duft schwebt umher
毫端如见。 Mit dem Pinsel gemalt und doch so naturgetreu
怕朝来、 Ich glaube gar, wenn es Morgen wird
翠羽双双飞去, Werden die Eisvögel wegfliegen, Paar um Paar
莫晶帘卷。 Ich rolle das Gemälde deshalb nicht ein